Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft – das gilt auch für die Textilindustrie. Wir widmen uns daher der Studie The Textile Recycling Breakthrough von Systemiq. Sie zeigt auf, wie das Recycling von Textilien revolutioniert werden kann.
Die Studie ist in der Theorie ein Fahrplan für textile Kreisläufe. Systemiq hat diese umfassende Analyse in Zusammenarbeit mit 17 Organisationen aus Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erstellt. Unterstützt wird die Studie unter anderem von Unternehmen wie Arc’teryx, Eastman und Interzero sowie von Initiativen wie Textile Exchange und Fashion for Good.
Die Ausgangslage ist alarmierend: Weltweit werden jährlich über 125 Millionen Tonnen Fasern verbraucht, doch weniger als ein Prozent stammen aus recyceltem Textilabfall. Der Großteil der Alttextilien wird verbrannt, deponiert oder in Länder ohne geeignete Entsorgungsinfrastruktur exportiert. Besonders Polyester, das 57 % des globalen Fasermarktes ausmacht, benötigt dringend eine kreislauffähige Lösung.
Die Studie zeigt, dass ein Textil-zu-Textil-Recycling möglich ist – allerdings nur mit entschlossenem (politischem) Handeln. In der Studie werden dazu zehn Hebel für den Wandel vorgestellt:
- Einführung eines Designs für das Recycling
- Einführung einer weit verbreiteten getrennten Sammlung
- Festlegung von Standards für Sortierung und Recycling
- Schaffung von Klarheit über den Handel
- Schaffung nachfrageseitiger politischer Anreize
- Gewährleistung von Verpflichtungen der Marken und Lieferketten
- Senkung der EU-Energiepreise
- Verzicht auf Investitionen
- Vollständige Deckung der Nettokosten durch EPR
- Internalisierung der Transportkosten
Laut der Studie sind diese zehn Hebel entscheidend, um das Recycling von Textilien wirtschaftlich und skalierbar zu gestalten. Sie helfen dabei, die Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern.
Die Studie liefert eine dringend benötigte Blaupause für eine nachhaltige Textilwirtschaft. Doch der Wandel kann nur gelingen, wenn Politik und Industrie rechtzeitig handeln. Bis es soweit ist, sind wir auf das Handeln jedes Einzelnen angewiesen. Wie das geht, erfahrt ihr in dieser Folge!
Viel Spaß beim Zuhören!